Erfolgreicher Auftakt einer neuen SynthPop Festival Reihe in Karlsruhe
Am 14. Oktober 2017 fand das erste Synthetic Orange Festival im Substage Café statt. Organisator Bernd Welter zieht ein Fazit für den Auftakt seiner SynthPop Festival Reihe in Karlsruhe.
Bernd, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu einem gelungenen Auftakt deiner neuen Synthetic Orange SynthPop Festival Reihe! Wie hast du selber den Abend erlebt?
Vielen Dank, wir sind auch alle sehr stolz auf das Geleistete und dass es so gut geklappt hat. Lass uns den Tag als Ganzes sehen – denn für mich war das auch eine einzige Phase permanenter Action.
Um 13:00 Uhr haben die Bands mit dem Soundcheck begonnen und ich habe bereitgestanden, um notfalls zu organisieren, was noch fehlt. So kam es dann auch, Beamer fehlt, Kabel fehlt, … währenddessen haben die Bands nacheinander die Bühne begutachtet und ihr Equipment installiert. Immer mal wieder sind dann Töne durch das Gebäude geschallt und wir haben im Backstage oder auf der Terrasse den Fortschritt gehört.
Als dann kurz nach 18:00 Uhr die ersten Gäste eingelaufen sind, war die Stimmung bei allen super, wir waren bestens aufgestellt und die Gäste, die Bands und das Orgateam waren extrem neugierig. Anfangs konnte ich noch jeden Gast persönlich begrüßen und mir unbekannte Leute gleich mal fragen, wie sie auf die Veranstaltung aufmerksam geworden sind. Ich fand’s auch super für die ersten Bands, dass viele Gäste schon vor dem offiziellen Konzert um 19:00 da waren.
Von dem Moment des ersten Songs von Train To Spain war ich dann unter Vollstrom. Händeschütteln hier, an der Kasse aushelfen, zwischendurch mal im Backstagebereich was trinken (alkoholfrei), immer wieder nach der Videokamera sehen und in den Pausen kurz an- und abmoderieren. Aber ich habe auch schnell realisiert, dass Technik und Team stehen.
Was ich im Publikum mitbekommen habe ist, dass die Leute überrascht waren, was ein Team von Neulingen mal eben auf die Beine gestellt bekommen hat. Ich kann’s auch nicht oft genug sagen: Teamwork ist alles. Ich bin einfach sehr froh über die kleinen Helferlein, ohne die das alles kaum realisierbar gewesen wäre. Ob das nun die Fotographen waren, oder die Leute am Merchandisingstand, die Kümmerer im Backstage oder meine Geschwister an der Kasse: jeder hat sich super um seine Aufgabe gekümmert. Und nicht zuletzt haben die Bands toll gespielt.
Es haben sich viele Gäste sehr positiv geäußert und gleich mal Interpreten für den kommenden Durchgang vorgeschlagen. Ich bin da ganz zuversichtlich, dass wir da was bieten können.
Richtig Zeit zum Zuhören hatte ich kaum, aber ich weiß natürlich noch genau, wie zu Beginn von Vile Electrodes eine kurze Ansprache kam, mit der Jane meinen Geburtstag zum Thema gemacht hat. Dann hat das Publikum gemeinsam Happy Birthday gesungen und das war natürlich ein Traum. Als Vile Electrodes als Zugabe Proximity angestimmt haben, da war das der erste Song, den ich ganz in Ruhe im Publikum stehend anhören konnte. Auf den Song hatte ich mich am meisten gefreut und da war’s dann auch bei mir an der Zeit für Gänsehaut.
Fast direkt danach musste ich schon abmoderieren und da wir sofort mit dem Aufräumen gestartet haben, waren wir auch fast pünktlich um 02:00 Uhr fertig und draußen.
Damit war dann für die immer noch Feiernden der Weg frei zur After Show Party im Nachtwerk, wo ein paar ganz hart gesottene Künstler und Crewmitglieder noch bis kurz vor 5 Uhr abgetanzt haben.
Wie haben die Synthetic Orange Bands den Abend erlebt? Waren sie zufrieden? Und vor allem: Wie hat es ihnen in Karlsruhe gefallen?
Tja da müsstest du jetzt die Bands fragen. So wie ich das sehe waren alle ziemlich geplättet. Sie haben nicht mit so viel Publikum beim ersten Mal gerechnet. Einige haben erst vor wenigen Wochen vor weniger als 50 Leuten gespielt. Aber dann haben Sie gesehen, dass eine Menge Leute kommen und die Freude war ihnen anzusehen. Am Merchandisingstand kamen einige Gespräche zwischen begeistertem Zuhörer und Interpret in die Gänge, bis hin zum technischen Austausch über verwendete Synthesizer noch auf der Bühne. Im Backstagebereich wurde gut gefeiert, lecker gegessen und auch so mancher professionelle Kontakt geknüpft, sodass es für ein paar der Bands vielleicht zu Besuchen und Engagements beieinander kommt.
Was den Bands an Karlsruhe super gefallen hat – abgesehen von der Tatsache, dass alle völlig selbstverständlich Englisch miteinander gesprochen haben – dürfte das Wetter gewesen sein: Wir hatten wahnsinnig tollen Sonnenschein und so konnte man seine Zeit auch gut auf der Terrasse verbringen. Und last but not least: die Herzlichkeit, mit der die Künstler bei Freunden des Orgateams einquartiert wurden.
Was hast du ihnen alles von Karlsruhe gezeigt?
Am meisten dürfte Jonas von Train to Spain gesehen haben, der schon Donnerstagabend am Frankfurter Flughafen angekommen ist. Freitags sind wir durch die Innenstadt, um’s Schloss und durch den Park gebummelt, später noch über’s Schlachthofgelände. Am Samstag hat sich natürlich alles um’s Konzert gedreht, aber siehe oben: abgesehen vom Substage kam noch einer der bekannten Karlsruher Clubs auf die Liste und am Sonntag Morgen sind wir alle zusammen in Durlach frühstücken gewesen. Danach gab’s eine kleine Führung durch die Durlacher Altstadt, eine Fahrt auf den Turmberg mit der Zahnradbahn und ein abschließendes, gemeinsames Bilder schießen auf der Turmbergterrasse. Einfach großartig.
Was ist dein Fazit für den Auftakt von Synthetic Orange? Bist du mit der Besucherzahl zufrieden? Ist alles so gelaufen, wie du es dir vorgestellt hast? Was würdest du beim nächsten Mal anders machen?
Ich bin komplett begeistert von diesem Kickoff: Alles was wir uns vorgenommen haben, hat wunderbar geklappt und es waren viel mehr Gäste da, als die meisten erwartet hätten. Der Sound am Mischpult war großartig, die Videomitschnitte sind klasse und die Bands konnten ihre Lieder bestens in Szene setzen.
Die Stimmung bei allen war spitze und die Bands und das Orgateam haben beste Noten bekommen. Klar, Kleinigkeiten kann man immer besser machen und die Vorschläge sammeln wir jetzt auch schon. Ein zentraler Punkt dürfte die Terminplanung sein – ein paar Aufgaben habe ich zu spät begonnen und das hat entweder das Resultat geschmälert, oder aber für unnötig hohe Kosten gesorgt. Aber was soll’s: Es ist erst mal lernen angesagt und beim zweiten Durchgang werden diese Dinge viel besser laufen.
Apropos nächstem Mal: Steht das Datum für das zweite Synthetic Orange Festival bereits fest?
Die Fortsetzung soll am 14. April 2018 stattfinden. Noch warte ich auf ein paar Rahmenbedingungen. Sind die erfüllt, dann kann ich konkrete Verträge mit den nächsten Bands machen. Es werden wieder ein paar unbekannte Bands spielen, aber wenn ich es ermöglichen kann, dann soll auch ein bekannter Act aus der Szene spielen. Seit dem Kickoff stellen sich beinahe täglich Bands vor – das Festival macht also die Runde in der Szene und ich habe eine Menge Musik zu sichten.
Bilder: Synthetic Orange © CC. Spindler
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